SPD Eppingen

Politik für unser Eppingen

100 Jahre SPD Eppingen - eine Zeitreise


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Sozialdemokraten in Eppingen seit 1891

Bilder und Dokumente –erarbeitet und zusammengestellt von Reinhard Ihle

Im Jahre 1954 feierte die SPD – Ortsgruppe Eppingen ihr 50- jähriges Bestehen. Zeitzeugen konnten berichten, dass der Ortsverein im Jahre  1891 mit Johann Kurz als 1. Vorsitzendem ins Leben gerufen wurde.

Leider gibt es hierzu keine Dokumente mehr.

Der einzige Hinweis, dass zu dieser Zeit Sozialdemokraten in Eppingenaktiv waren, gibt der Bericht über das Richtfest am Postgebäude wider. Hier wird vom „Feind Sozialdemokratie" geschrieben.

Das Erfurter Programm der SPD auf der Titelseite des Eppinger Volksboten 29.10. 1891

In den ersten Jahren durften die Eppinger Sozialdemokraten ihre Wahlversammlungen

nicht in den Eppinger Wirtschaften abhalten. Deshalb fand im Juni 1898 eine Versammlung

weit außerhalb der Stadt auf dem Ottilienberg statt.

Ein einzigartiges Ergebnis erzielte die SPD bei den Landtagswahlen am 21. Oktober 1909.

Mit 244 Stimmen (47,4%) war man in Eppingen erstmals die stärkste Partei und ließ die

Nationalliberalen (31,1%) und den Bund der Landwirte (21,4%) deutlich hinter sich.

Auch in Eppingen trat die USPD auf und führte am 29. Dezember 1918 im Schwanensaal eine

Versammlung mit dem badischen Minister für soziale Fürsorge, Adolf Schwarz, durch.

Ein Monat zuvor, am 27. November 1918, bildete sich in Eppingen ein Arbeiter- und Soldatenrat. Man wollte am „Ausbau des freien Deutschlands mithelfen, für Ruhe und Ordnung sorgen und sich für ein schnelles Zustandekommen der Nationalversammlung einsetzen".

Zur Gemeinderatswahl am 2. Juni 1919 traten die Eppinger Genossen erstmals

unter dem Namen „Sozialdemokratischer Verein Eppingen" an. Von den zehn

SPD- Kandidaten schafften die beiden Maurer Wilhelm Frank und Karl Höge den

Sprung in das Gemeindeparlament.

Im Landtagswahlkampf 1929 sprach der SPD- Spitzenkandidat Christian Stock im Schwanensaal. Er warnte die Zuhörer vor dem „Unsinn des Nationalsozialismus" und versuchte über die Gefahren des Rechtsextremismus aufzuklären.

Am 22. Juni 1933 wurde die Sozialdemokratische Partei in Deutschland verboten. Damit war auch in Eppingen jegliche Parteiarbeit eingestellt.

Wilhelm Frank war einer der herausragenden Sozialdemokraten in Eppingen. Er war von 1906 bis 1948 der Ortsvereinsvorsitzende.

Wilhelm Frank vertrat seine Partei von 1919 bis 1933 und dann wieder von 1946 bis 1951 im Gemeinderat.

Sein Antrag auf Wiedergutmachung schildert sein persönliches Leid unter den Nationalsozialisten. Nach Wilhelm Frank ist heute eine Straße im Neubaugebiet „Hellberg"

benannt.

Am 4. November 1945 fand im Gasthaus „zur Sonne" eine Besprechung zwecks Wiedereröffnung der Partei statt. Die erste Mitgliederversammlung am 30. Dezember 1945 war gut besucht.

„Der altbewährte Vorsitzende, Genosse Wilhelm Frank, der während der Nazi- Zeit zahlreiche

Angriffe über sich ergehen lassen musste und der trotz seines vorgerückten Alters immer noch

mit jugendlicher Elastizität die Führung der Partei übernahm, begrüßte die zahlreichen Mitglieder."

Am 4. September 1954 feierte die SPD- Ortsgruppe Eppingen im Schwanensaal ihr 50- jähriges

Bestehen.

Alois Frank und Klaus Kirchgeßner gratulieren für den SPD- Ortsverein

Altbürgermeister Karl Thomä (links) zu seinem 80. Geburtstag (1981).

Der Genosse Karl Thomä wurde am 1. Februar 1948 zum Bürgermeister

der Stadt Eppingen gewählt. Thomä amtierte bis 1966.

Aufgrund seines langjährigen kommunalpolitischen Engagements wurde Alois Frank 1995

zum Ehrenbürger der Stadt Eppingen ernannt.

Immer wieder wurde der SPD- Ortsverein in den einzelnen

Wahlkämpfen durch parteipolitische Prominenz kräftig

unterstützt. Gern gesehener Gast in Eppingen war der

SPD- Bundesvorsitzender Dr. Hans- Jochen Vogel (oben 1984),

der allein vier Mal in Eppingen auftrat.

Rechts Staatsminister Hans- Jürgen Wischnewski bei der

Eröffnung der Kraichgau- Ausstellung (1976).

Neben der politischen Arbeit legte der SPD- Ortsverein schon früh großen Wert auf den

Zusammenhalt seiner Mitglieder. Schon im Jahre 1948 führte der Ortsverein eine

Tanzbelustigung durch, deren Reingewinn an kranke und bedürftige Mitglieder über

60 Jahre ging.

Die Weihnachtsfeiern, die die Vorstandschaft seit 1968 regelmäßig organisierte, waren

stets sehr beliebt. Der Höhepunkt war dabei immer die Tombola, die der Kassier Günter

Friedrich in unnachahmlicher Weise durchführte.

Auch in Eppingen wurde 1971 eine Jungsozialistengruppe gegründet. Nicht nur in der eigenen Partei sorgten die Jusos für Wirbel, auch der politische Gegner wurde nicht geschont.

(oben Wahlanzeige der Jusos zur Gemeinderatswahl 1971)

Seit 1919, mit Ausnahme der Zeit des 3. Reiches,

sind Sozialdemokraten im Eppinger Gemeinderat

vertreten.

Stellte die SPD 1919 mit Friederike Götz und Lina

Frank die ersten Frauen im damaligen Bürgerausschuss,

so stellte die SPD mit Ilse Huber 1962 auch die erste Frau

im Eppinger Gemeinderat.

Bei der Gemeinderatswahl 2009 konnte die SPD der

Gesamtstadt 8 Sitze erringen und wurde damit die

zweitstärkste Fraktion.

SPD- Wahlprospekt zur Gemeinderatswahl 2009

´s Blättle – die Zeitung der Eppinger

SPD- Ortsvereine von 1979 bis 1982.

Bundes-, landes- und kommunalpolitische

Themen wurden hier aufgearbeitet:

pfiffig, kritisch, konstruktiv.

Am 27. März 1992 feierte der SPD- Ortsverein Eppingen in der Stadthalle vor 400 Besuchern sein

100- jähriges Bestehen. Als Festredner war zum 4. Mal Hans-Jochen Vogel nach Eppingen gekommen.

Der SPD- Landtagsabgeordneter Ingo Rust (oben)

im Wahlkampf (2001) auf dem Eppinger Marktplatz.

Bundestagsabgeordneter Josip Juratovic beim

Besuch der Firma Reli- Glastechnologie.

Aufgrund seiner über 40- jährigen Tätigkeit als Gemeinderat und Kreisrat und der

Übernahme weiterer Ehrenämter bekam Klaus Kirchgeßner (3.v.re.) im November 2009

die Ehrenbürgerwürde der Stadt Eppingen verliehen. Seine SPD- Genossen gratulieren

ihm im Bürgersaal.

 

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